Für Lukas Schreier geht es auf die Saison-Zielgerade: Zusammen mit seinem Teamkollegen liegt er in der Gesamtwertung auf Rang zwei – nur 0,8 Punkte hinter dem Führenden.
Anfang August (8./9.08.2015) sicherte sich Lukas bei den
Rennen in Oschersleben gleich zwei Mal die volle Punktzahl. Im ersten Rennen
fuhr er von der Pole-Position einen souveränen Start-Ziel-Sieg nach Hause. Auf
der Einführungsrunde zum zweiten Rennen wurde Lukas von einem seltsamen
Fahrverhalten des Porsches überrascht. „Ganz plötzlich fühlte es sich an als
würde man mit Slicks im Regen fahren. Auf der Runde in die Startaufstellung war
noch alles normal“, berichtet er. „Ich habe die ganze Einführungsrunde mit dem
Team über Funk gesprochen, doch die meinten kurz vor dem Start es sei alles in
Ordnung. Mein Teamkollege hatte ebenfalls über das Phänomen berichtet und somit
lag es nicht an meinem Auto sondern an der Strecke.“ So fuhr Lukas weiter
während sein schärfster Konkurrent im Kampf um den Titel die Box ansteuerte.
„Er hatte das gleiche Problem, dachte aber er hätte einen Platten oder sowas.“,
erklärt Lukas. „Er nahm das Rennen zwar wieder auf, kam aber nicht mehr nach
vorne.“ Lukas überquerte erneut als Klassensieger die Ziellinie und reisten als
Tabellenführer aus der Magdeburger Börde ab.
Knapp einen Monat später stand für Lukas der vorletzte
Saisonlauf in Spa-Francorchamps (12./13.09.2015) auf dem Programm. Bei den
Testfahrten am Freitag war er zum ersten Mal in einem Rennwagen auf dem extrem
herausfordernden Kurs unterwegs. „Die Strecke in Spa ist wirklich unglaublich“,
schwärmt Lukas. „Die Eau Rouge ist die beeindruckteste Kurve, die ich kenne.
Sie mit 250 km/h zu durchfahren und voll in den Sitz gedrückt zu werden, ist
einfach unbeschreiblich.“
Für das Qualifying einen Tag später hatte Spa allerdings
die typisch schwierigen Witterungsbedingungen der Eifelregion parat: „Es war zu
nass für Slicks und zu trocken für Regenreifen“, erzählt Lukas. „Die Regenreifen
waren die schnellere Variante, aber nach zwei Runden total überhitzt und fingen
an zu schmieren. Deswegen waren wir mit Platz zwei in der Klasse zufrieden.“ Aber
auch in den beiden Rennen war der Renngott nicht auf Lukas‘ Seite. In Lauf eins
wurde er von einem Konkurrenten in den Dreck gedrückt und verlor somit
wertvolle Sekunden, die er und sein Teamkollege auf den Führenden nicht mehr
aufholen konnten. Ähnlich verlief das zweite Rennen: Durch einen Zweikampf mit
einem Fahrzeug aus einer anderen Klasse verlor er den Anschluss an den
Führenden und musste sich erneut mit dem zweiten Rang in der Klasse zufrieden
geben. Damit rutschte Lukas auch in der Meisterschaft wieder auf den zweiten
Gesamtplatz zurück.
Das Saisonfinale des Porsche Sports Cup Endurance wird
Ende Oktober (24./25.10.2015) auf dem Hockenheimring ausgetragen. Eine Strecke,
die Lukas aus seiner bisherigen Karriere sehr gut kennt. „Hier bin ich bisher
am meisten gefahren und hatte einige gute Rennen“, erzählt er. „Zudem kommen
dort immer viele Freunde und Verwandte. Auf dem Hockenheimring sollte es
absolut möglich sein, den Titel zu gewinnen.“